Detektivarbeit während des EFT-Klopf-Prozesses *

Auf der Suche nach dem Kernthema

Das Ziel erstklassiger Detektivarbeit mit EFT ist es, das zentrale bzw. emotionale Kernthema zu finden, das zum gegenwärtigen Unwohlsein Ihres Klienten beiträgt.

Kernthemen können Puzzelsteine sein,
die tief in der Psyche verborgen sind

Kernthemen bilden sich meist im Laufe der Kindheit, können aber genauso das Resultat von Traumata im weiteren Lebensverlauf sein, wie z.B. durch einen Autounfall oder durch sexuelle Übergriffe. Mit der Zeit werden derartige Kernthemen dann Schicht für Schicht unter einer Vielzahl an Wahrnehmungen, Rechtfertigungen und Schutzmechanismen begraben, so dass sie gar nicht mehr so einfach aufzufinden sind.

Manchmal tauchen diese Kernthemen direkt auf, doch in den meisten Fällen sind sie wie Puzzles, die tief in den Psychen unserer Klienten verborgen sind. Sie müssen zunächst erforscht und angestupst werden, bevor sie sich offenbaren. Wenn Ihre Klienten zum Beispiel den Zusammenhang zwischen einer Emotion aus der Vergangenheit und ihrem aktuellen Missbefinden noch nicht nachvollziehen können, werden sie auch nicht wissen, wie sie Ihnen die Informationen geben können, die Sie benötigen. Und selbst wenn sie es nachvollziehen können, finden viele Menschen immer noch viele Wege, um den emotionalen Schmerz zu verdecken oder zu rationalisieren ohne dabei zu erkennen, dass ein Ereignis so lange störend ist, bis Ihnen jemand (Sie) dabei hilft, etwas tiefer zu graben.

Dieser Artikel bietet Ihnen einige nützliche Herangehensweisen, um Kernthemen aufzufinden. Allerdings sprechen wir dabei auch von einer kunstvollen Fertigkeit, die zudem auf den Klienten zugeschnitten werden muss. Unsere "Art of Delivery"-Videos sind voll von Beispielen aus der Praxis.

In einem vorangegangenen Artikel sprachen wir über "spezifische Ereignisse" und über  ihre zentrale Bedeutung in wirkungsvollen EFT-Sitzungen. Außerdem haben wir globale Themen aufgezeigt, die wiederum in spezifische Ereignisse heruntergebrochen werden konnten und nutzten dabei eine Angst vor Zurückweisung als ein Beispiel dafür, wie Sie einfach nach Ereignissen Ausschau halten, in denen jemand zurückgewiesen wurde, um diese Ereignisse dann mit EFT zu behandeln. Es gibt eine Vielzahl an Themen, die relativ deutlich auf die ihnen zu Grunde liegenden, bestimmten Ereignisse hinweisen ... hier sind einige Beispiele aus dem Artikel, jedes zusammen mit einer einfachen Frage, die sie nutzen könnten, um zu einem Ereignis zu gelangen, das damit in Verbindung steht:

• "Ich habe Angst davor, zurückgewiesen zu werden": Können Sie mir etwas über die Zeit(en) erzählen, in denen Sie zurückgewiesen wurden?
• "Ich habe Klaustrophobie": Können Sie sich an ein oder mehrere Male erinnern, an denen Sie sich in einem beengten Raum unwohl fühlten?
• "Ich habe viel Stress in meinem Job": Können Sie sich an das erste Mal erinnern bzw. an andere Male, als Sie sich auf der Arbeit gestresst fühlten?
• "Ich streite mich immer mit meiner Mutter": Welcher Streit beschäftigt Sie jetzt noch/ am meisten?
• "Männer behandeln mich nicht gut": Können Sie sich an das erste Mal bzw. an andere Zeiten erinnern, an denen Sie von Männern nicht gut behandelt wurden?
• "Ich habe Angst, öffentlich zu sprechen": Haben Sie einmal öffentlich gesprochen und es lief schief?

Wenn die bestimmten Ereignisse direkt vor Ihrer Nase sind, haben Sie es recht einfach ... doch es gibt auch andere Fälle, die Ihnen mehr abverlangen werden. Was wäre zum Beispiel, wenn jemand in Ihr Büro kommt und zu Ihnen sagt: "Ich bin ein Workaholic." Suchen Sie dann nach bestimmten Ereignissen, in denen er oder sie bis spät abends im Büro blieb? Wahrscheinlich nicht. In diesem Fall gilt unser Augenmerk eher den Ereignissen, die aller Voraussicht nach den Drang so lange zu arbeiten begründen. So bekommen Sie bessere Ergebnisse, indem Sie genauer hinsehen. Genauso kann es sein, dass Ihr Klient Angst hat öffentlich zu sprechen, weil jedes sich Ausdrücken Ihres Klienten früher vom Vater kritisiert wurde. In diesem Fall wäre eine Frage wie oben aufgeführt natürlich nicht zielführend. Beispiele wie diese sind endlos und das bedeutet, dass Sie zum Detektiv werden müssen, wenn Sie vor einer Mauer stehen und nicht weiter kommen.

Arbeiten wie ein Detektiv

Die Qualität Ihrer Detektivarbeit als EFT-Praktizierender ist ausschlaggebend dafür, wie schnell oder wie gründlich Sie sich einem Thema zuwenden können, und sämtliche nachfolgende Faktoren sind wichtig dabei, Ihre Fähigkeiten zu entwickeln.

Straßenkarte - Tischplatte, Tischbeine und  Aspekte als Bausteine für emotionale Themen  wird Ihnen enorm dabei helfen, Ihre Vorgehensweisen zu organisieren und fungiert als eine nützliche Straßenkarte in Richtung Kernthemen.

Gute Fragen - Wenngleich jedes Thema seine ganz eigenen Herausforderungen bieten wird, könne Sie mit der Qualität Ihrer Fragen eine Sitzung von globalen Themen über bestimmte Ereignisse zu Kernthemen navigieren.

Einsicht & Erfahrung - Das tiefe Verständnis davon, wie wir Themen durch die Schriften an der Wand immer neu generieren, wird  Sie zu tieferem Verständnis und Fähigkeiten führen und Grundlage für intuitives Führen im Prozess werden.

Eigenschaften- Jeder gute Detektiv hat bestimmte Persönlichkeitsmerkmale, die weiterentwickelt werden können und darüber hinaus das große Ziel unterstützen, Kernthemen aufzulösen.

Testen - Indem Sie die Test-Werkzeuge methodisch, gründlich und kreativ einsetzen, finden Sie wertvolle Hinweise für versteckte Themen. Darüber hinaus erhalten Sie präzisere Informationen darüber, wann Ihre Arbeit wirklich getan ist.

Zu jedem der genannten Punkte im Folgenden nun mehr.

STRAßENKARTE

Die Tischplatten-Theorie wurde bereits in einem früheren Artikel vorgestellt. Sie bietet eine nützliche Struktur für die Navigation durch die verschiedenen Schichten eines emotionalen Themas und sie hilft Ihnen dabei nachzuvollziehen, wie all die Teile miteinander in Verbindung stehen. Wir werden die Ausführungen darüber hier nicht wiederholen, doch empfehlen wir Ihnen, dass Sie sich mit dem Konzept auch in praktischer Hinsicht so vertraut wie möglich machen. Wenn es erst einmal zur zweiten Natur für Sie geworden ist, werden Sie infolge dessen eine ganz neue Ebene des Verstehens für Ihr Sitzungen als Ressource zur Verfügung stehen haben. 

GUTE FRAGEN

 

Viele der Informationen, die Sie benötigen, um die Kernthemen erfolgreich anzugehen, befinden sich in den Erinnerungen Ihrer Klienten. Wie bereits erwähnt wissen Ihre Klienten jedoch nicht immer, welche Informationen für Ihre Sitzungen am wichtigsten sind, daher sollten Sie mit einigen Konversations-"Türöffnern" gewappnet sein.

Gehen wir davon aus, dass Ihr Klient mit einem allgemeinen Thema wie "Ich kann nicht schlafen" kommt. Jede der nachfolgenden Fragen ist dabei hilfreich, etwas tiefer zu graben.

• Warum, glauben Sie, ist das so?
• Wenn Sie nicht wissen warum, können Sie eine Vermutung angeben?
• Was geschieht, wenn Sie es versuchen?
• Wann hat es begonnen?
• Gibt es eine bestimmte Emotion, die Sie in dieser Situation fühlen?
• Wie lange leiden Sie schon darunter?
• Wann haben Sie sich zum ersten Mal so gefühlt? Was geschah in Ihrem Leben zu dieser Zeit bzw. bis zu etwa einem Jahr zuvor?
• Wenn es ein Ereignis gäbe, dass damit in Verbindung stehen könnte, welches wäre das?
• Wenn Sie Ihr Leben noch einmal Leben könnten, welche Personen oder Ereignisse würden Sie lieber auslassen?

Das hauptsächliche Ziel hierbei ist es, ein bestimmtes Ereignis oder mehrere Ereignisse zu finden, die mit dem gegenwärtigen Problem in Verbindung stehen. Wenn Ihr Klient jedoch Probleme dabei hat, eine Erinnerung aufzufinden, bitten Sie ihn, sich ein Ereignis auszudenken...

•  "Wenn es jemanden gäbe, der das gleich Problem hat wie Sie, welche Erfahrungen hat  diese Person Ihrer Meinung nach gemacht?"
• Wenn Sie sich ein Erlebnis vorstellen könnten, dass Ihren derzeitigen Zustand in irgendeiner Form begründen könnte, wie würde dann ihre Geschichte lauten?"

Die Vorstellungskraft Ihrer Klienten wird oftmals von aktuellen Gegebenheiten gespeist, und selbst wenn die Details nicht 100% genau sind, gelangen Sie doch zumindest ein Stück weiter. Viele Fragen zu stellen hilft den Klienten dann dabei, mehr Details zu präsentieren, und das Beklopfen aller Aspekte, die die Intensität erhöhen, können zu den darunter liegenden, wahren Anteilen der Geschichte führen.

Wenn Sie erst einmal ein bestimmtes Ereignis gefunden haben, können Sie mit den nachfolgenden Fragen in noch tiefere Bereiche vorstoßen.

• An wen oder was erinnert Sie dieses Thema?
• Was bedeutet es für Sie,  z.B."verletzt" (je nach Emotion, die hier auftaucht) zu sein?
• Welche Gründe könnte die Person gehabt haben, so etwas zu tun?
• Gibt es vielleicht irgend jemanden, der Dir unbewusst beigebracht haben könnte, so zu fühlen? (der es sozusagen an Deine Wand geschrieben hat?)
• Worin liegt der Nachteil (oder eine mögliche Sanktion), wenn Sie diese Thema auflösen würden?
• Worin liegt der Vorteil (oder auch der Nutzen) dafür, dieses Thema beizubehalten?

Diese Fragen werden Sie mit einer Vielzahl an Informationen versorgen, die Sie als Aspekte, als Möglichkeiten zur Verminderung von Schmerzen oder zur gezielten Auswahl von Vorgehensweisen oder als Hinweise zu Testungsmöglichkeiten verwerten können. Auch können Sie aus ihnen Anfangsfeststellungen konzipieren und das geschriebene an der Wand ableiten. Je mehr Informationen Sie haben, um so effektiver und kreativer können Sie Ihre Sitzungen gestalten.

EINSICHT UND ERFAHRUNG

Die jahrelange Erfahrungim Beklopfen von emotionalen Themen und spezifischen Ereignissen ist durch nichts zu ersetzen. Ganz gleich, wie viele Fragen Sie in Ihrem "Köfferchen" dabei haben, es werden sich immer dann die besten Fragen ergeben, wenn Sie das emotionale Thema wirklich verstehen und nachvollziehen können.

Das Konzept "Schriften an Deiner Wand" kann mit Ihnen wachsen und entwickelt sich mit jedem neuen Klienten um tiefere Einsichten weiter, daher empfehlen wir Ihnen, sich damit wirklich eingehend zu beschäftigen. Wenden Sie es in Ihrem eigenen Leben an und achten Sie genau darauf, wie es sich auch auf Ihre Interaktionen mit anderen Menschen auswirkt.

Den Weg dorthin wollen wir Ihnen durch das Teilen unserer Einsichten und unseren Wissens etwas verkürzen.

Kernthemen

Es ist nützlich, auf Kernthemen vorbereitet zu sein, bevor Sie auftreten, und mit wachsender Erfahrung gelingt es Ihnen vielleicht auch sie zu erkennen, bevor Ihr Klient sie erkennt. Nachfolgend eine Auflistung von allgemeinen Themen, die unserer Erfahrung nach häufig als Kernthemen auftauchen.

• Ich bin nicht gut genug
• Ich verdiene es nicht, geliebt zu werden
• Es ist schlecht, (viel) Geld zu verdienen
• Ich bin nicht klug
• Ich bin nichts wert
• Es ist nicht sicher, sich zu entspannen
• Die Welt ist kein sicherer Ort
• Ich passe nicht dazu
• Scham
• Schuld
• Anerkennung
• Zurückweisung
• Sicherheit
• Verurteilung
• Kontrolle
• Wut
• Autoritäten

Die Hintergründe von allgemeinen Emotionen erkennen

Gefühle wie Stress, Angst, Kummer, Depression oder unglücklich sein sind sehr allgemein. Hinter einem allgemeinen Gefühl liegen für gewöhnlich mehrere spezifische Emotionen, die sich alle übereinander geschichtet haben bis sie nicht mehr voneinander unterschieden werden können. Nehmen wir zum Beispiel einmal an, einer Ihrer Klienten wurde als kleiner Junge von seinem Vater dazu gedrängt, in der Schule nur Einser zu schreiben. Der Preis, den dieser Junge dafür zahlte, wenn er keine Eins nach Hause brachte, war die Missbilligung seines Vaters. Er musste diese Missbilligungen zwar nur wenige Male erleben, doch sie waren schmerzhaft genug, ihn auf seiner endlosen Jagd nach Perfektion anzutreiben.

Seitdem sahen sein Boss, seine Frau und seine Kinder immer die "perfekteste" Version seiner selbst. Allerdings zeigt ein perfekter Mann keine Wut, keine Traurigkeit oder Enttäuschung, daher versteckte er diese Gefühle jedes Mal hinter der Wand der "Perfektion". Jetzt sitzt er bei Ihnen im Praxis und all diese vergrabenen Gefühle haben sich zusammen mit der Furcht darüber, andere Menschen zu enttäuschen, zu einem riesigen, verallgemeinerten Durcheinander verbunden namens Angst.

Während ein Anfänger im EFT vielleicht auf "Auch wenn ich diese Angst habe" klopfen  und letztendlich auch zu einigen Resultaten gelange würde, wüsste ein erfahrener EFT-Praktizierender, dass hinter dieser Angst viel mehr steckt als nur das "Etikett". Wenn Sie verstehen, wie derartige generalisierte Gefühle erschaffen werden, können Sie besser erkennen, wie tief Sie gehen müssen, um zu der Wurzel des Problems zu gelangen oder wie viele Teile des Problems Sie in Angriff nehmen müssen, um zu sichtbaren Resultaten zu kommen.

Warum haben Sie sich für diese Reaktion entschieden?

Stellen Sie sich Folgendes vor ...  zwei Menschen werden mit der exakt gleichen Situation konfrontiert. Eine Person sucht sich Hilflosigkeit als Reaktion aus, die andere wählt vielleicht eher Enttäuschung oder Wut. Wie kann das sein?

Kernthemen haben es an sich, dass sie unsere Wahrnehmungen dieser Welt in einem anderen Licht erscheinen lassen. Wenn beispielsweise eine Person eine einschneidende Erfahrung von Hilflosigkeit macht, wird dies an ihre Wand geschrieben, und neue Situationen des Lebens werden dahingehend geprüft, ob diese sie möglicherweise hilflos machen könnten. Als Folge wird sich eine ganze Kette an Erlebnissen bilden, in der sie sich hilflos fühlte und dies wird für diese oder ähnliche Situationen fortan ihre "gewählte Reaktion" sein.

EIGENSCHAFTEN

 

Eine wissenschaftliche Herangehensweise kommt guter Detektivarbeit sehr nahe. Einige Menschen haben ein natürliches Interesse an wissenschaftlichen Themen und sind fasziniert davon, wie die Dinge funktionieren. Wissenschaftliche Menschen brechen ganze Prozesse gerne in verschiedenen Anteile auseinander und beobachten, wie jeder davon seinen Teil am Gesamtwerk übernimmt. Sie vertiefen sich in Puzzles, Gleichungen und Mechanik nur um zu sehen, wie  sich alles wieder entwirrt.

Wie Sie vielleicht wissen, wurde EFT von einem Wissenschaftler entwickelt (von mir), einem Ingenieur, um genau zu sein. Die wissenschaftliche Natur ist in meiner Detektivarbeit leicht zu erkennen. Entsprechend meines Charakters bin ich mit einem "Danke, ich fühle mich besser" nicht zufrieden gestellt. Ich möchte lieber wissen "warum? Welcher Teil fühlt sich besser? Wie viel besser fühlt es sich an? Wo ist der Beweis?" Vor allem jedoch lasse ich mich auf ein Thema ein als wenn es ein Puzzle wäre und ich habe niemals den Druck, ein bestimmtes Resultat erzielen zu müssen.

Nicht alle sind mit einem Hang zur Wissenschaft geboren, doch kann diese Fähigkeit entwickelt werden. Weiter unten habe ich die wichtigsten Eigenschaften guter Detektivarbeit aufgeführt, und ich gehe davon aus, dass jeder Leser zumindest eine Richtung für sich erkennen kann, in die er sich weiterentwickeln kann.

Unersättliche Neugier

Sie können hunderte von Fragen in Ihrem Rüstzeug haben, doch wenn Sie sich nicht aus tiefem Herzen dafür interessieren, wie Ihr Klient seine Welt zusammen bastelt, wissen Sie nicht, wie Sie Ihre Fragen einsetzen können. Manchmal erschließt eine einzige, verständnisvolle Frage eine ganz Quelle an neuen Informationen, wohingegen manchmal eher mehrere, einfache Fragen notwendig sind, um zum selben Ziel zu gelangen. Oft wissen Sie nicht, wo Sie sich innerhalb des Themas gerade befinden, genau wie Ihr Klient. Ein reiches Maß an einfachen Fragen wird Ihnen beiden dabei helfen, einen Fuß vor den Anderen zu setzen. In jedem Fall ist die Ausprägung Ihrer Neugier häufig kraftvoller als ein Liste voller brillanter Fragen.

Abstand

Abstand meint nicht Unnahbarkeit oder mangelnde Sensibilität, sondern inneren Abstand sowohl von den Klopfergebnissen als auch von Ihren Klienten.

• Abstand zu den Klopfergebnissen meint, dass Sie Ihre Sitzungen so durchführen, als wären sie ein Experiment. Bei jedem Thema und jeder Vorgehensweise wissen Sie, dass es klappen könnte oder eben nicht. Wenn nicht, probieren Sie etwas anderes aus und werden nicht nervös wegen dem Ergebnis. Es gibt keine Fehler, sondern nur neue Informationen. Sie machen sich keine Sorgen darüber, dass Sie etwas falsch machen könnten oder Sie vor Ihrem Klienten schlecht aussehen könnten. Statt dessen haben Sie Ihr Ego an die Seite gelegt und genießen die Herausforderung des Experiments mit jedem sich bietenden Puzzleteil.
• Abstand zu Ihrem Klienten bedeutet, dass Sie nicht darauf aus sind, von Ihrem Klienten gebraucht, angenommen oder besonders mit ihm verbunden zu sein. Wenn Ihre Experimente keine Ergebnisse hervorbringen, mag es sein, dass Ihr Klient nicht wieder kommt, und wenn Sie dazu einen inneren Abstand haben, ist das in Ordnung so. Falls nicht, fühlen Sie sich vielleicht ängstlich und in der Versuchung, andere Taktiken zu nutzen, um Zurückweisung zu vermeiden.

Geduld

Geduldig mit sich selbst, mit dem Klienten und mit dem Prozess zu sein ist für gute Detektivarbeit wichtig. Können Sie sich an Columbo erinnern? Columbo war ein sehr gewitzter Detektiv in einer amerikanischen TV-Produktion in den 70 er Jahren. Seine Ermittlungen verliefen voller Neugierde, die Methoden waren amüsant und naiv. Seine größte Tugend war dabei die Geduld. Die Geduld so lange zu warten, bis sich alle Teile des Puzzles von selbst vor ihm ausgebreiteten ... und dann hatte er eine brillante, meist offensichtlich wirkende Einsicht, die den Fall auf wundersame Weise lösen würde. EFT kann genau so sein. Viele Variablen mischen dabei mit, vor allem bei komplexen Themen, und manchmal taucht die große Antwort nicht sofort auf, doch Geduld und Durchhaltevermögen zahlen sich schließlich aus.

Alle drei Eigenschaften werden Sie ermutigen, in Ihren Sitzungen gegenwärtig zu bleiben und Ihr Ego an die Seite zu legen. Sie werden dann zu besseren Einsichten gelangen, bessere Fragen stellen, bessere intuitive Eingaben haben und bessere Ergebnisse erzielen, also nutzen Sie diese Gelegenheit und überprüfen Sie, welche Eigenschaft Sie entfalten sollten. Das Endergebnis ist es allemal wert. Die Art of Delivery Videos geben reichliche Beispiele und sind  eine wertvollen Ressource für Ideen und Annäherungen.

TESTEN

 

Testen bedeutet nicht nur die Intensität abzufragen von 0-10, sondern auch die große Bandbreit an Methoden, die in unserem Artikel über Testen vorgestellt werden. Es sollte grundsätzlich solange getestet werden, bis das Thema keine Intensität mehr zeigt. Daher wissen wir schlussendlich durch das Testen, wann unsere Arbeit vollendet ist. Es gibt uns auch Auskunft darüber, wenn wir mehr zu tun haben und es kann unsere Detektivarbeit in die richtige Richtung weisen. Das Testen und die Detektivarbeit sind so miteinander verflochten, dass es unmöglich ist, das Eine ohne das Andere durchzuführen.

Einer der größten Fehler, den EFT-Praktizierende begehen können, ist es nicht gründlich genug zu testen. Warum ist das so? Wir haben den Verdacht, dass es mit dem Selbstvertrauen oder dem vertrauen in den Prozess zu tun hat. Manche Menschen sind so erzogen worden, dass sie sehr hohe Standards erfüllen wollen, wohingegen andere zufrieden sind egal welches Ergebnis einritt. Ich will nicht alle über einen Kamm scheren, aber hieran scheinen die meisten Klopfdetektive noch arbeiten zu müssen.

Wenn Sie sich mit einem Thema auseinandersetzen, bei dem EFT nicht gut zu wirken scheint oder wenn Sie ein spezifisches Ereignis ausgewählt haben, dass das übergeordnete Thema nicht entlastet, machen Sie sich klar, dass  Sie weiter suchen müssen. Anstatt das EFT-Grundrezept auszureizen oder zu "kreativen" globalen Ansätzen zurückzukehren tauchen Sie lieber tiefer in die emotionale Struktur Ihres Klienten ein um dort besseres Material zum Beklopfen zu finden.

 

 

 

© Gary und Tina Craig
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